„Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.“ Die populäre Redewendung wird dem Dichter Kurt Tucholsky zugeschrieben. Rudolf August Oetker, Inhaber des Familienunternehmens gleichen Namens, hatte es gut gemeint. Rechtzeitig vor seinem Tod im Jahr 2007 übertrug der Patriarch jedem seiner acht Kinder aus drei Ehen 12,5 Prozent der Anteile an seinem Nahrungsmittel-, Getränke- und…
Autor: Heide Neukirchen
Problemfall Erbengemeinschaft
Erbengemeinschaft ist ein Reizwort bei Nachlassverfahren. Zwar beteuern Anwälte und Notare, wunderbare, friedliche und konstruktive Erbengemeinschaften zu kennen. Auf diese Ehrenerklärung folgt sehr schnell eine Mängelliste. In Erbengemeinschaften werden oft alte Familienstreitigkeiten quick lebendig, es herrschen Missgunst und Misstrauen wie in einem Kalten Krieg. Oder ganz simpel, die Interessen der Erben sind so unterschiedlich, dass…
Nachlasspfleger
Frage: In einer Fensehsendung (Plusminus) wurde über Nachlasspfleger sehr negativ berichtet. Wie kann das sein? Diese Personen werden doch vom Nachassgericht ausgesucht, von dem ich eine verantwortungsvolle Auswahl erwarte. Antwort: Nachlasspfleger werden sorgfältig nach ihrer fachlichen Qualifikation ausgewählt, um zum Beispiel die rechtmässigen Erben für einen Nachlass zu suchen. Die persönliche Integrität dieser Personen kann…
Kapitalismus ohne Kapitalisten
Kapitalismus ohne Kapitalisten. Eine verlockende Idee, die linke Herzen höher schlagen lässt. Das Konstrukt kommt allerdings aus einer ganz anderen Ecke. Es wurde von Familienunternehmern und Wirtschaftsverbänden entworfen Das dazugehörende Schlagwort heißt „Verantwortungseigentum“. Mit diesem Konstrukt soll die Firmennachfolge leichter als bisher auch außerhalb der Familie möglich sein, auch steuerlich einfacher. Wenn eine Firma ohne…
Das Erbe ausschlagen: Detektivarbeit ja, Erbschein nein
Das Gesetz ist eindeutig: Erben übernehmen mit dem Tod des Erblassers alle seine Rechte und Pflichten. Sie erben sein Vermögen und seine Schulden. Wer das nicht möchte, kann das Erbe ausschlagen. (§ 1942 BGB) Mit der Zustimmung oder Ablehnung hören die Wahlmöglichkeiten auf. Die Vorschriften für den Ablauf sind sehr präzise und lassen keine Freiheiten…
Friedhöfe sind Schauplätze der Geschichte: Ferrara (4)
In Zürich gibt es einen heftigen Streit um den richtigen Umgang mit den Friedhöfen der Stadt. Konkretes Beispiel für die Auseiandersetzung ist der Züricher Friedhof Sihlfeld. Die Stadt hat einen Eventmanager zur Entwicklung des Friedhofs eingesetzt. Die Neue Zürcher Zeitung zitiert, dass er den Kopf voller Ideen habe: Nachtlesungen bei der Blutbuche, Diskussionsrunden, Podien an…
Zentrales Vorsorgeregister verkündet 5 Mio. Registrierungen
Das Zentrale Vorsorgeregister hat den beachtlichen Stand von 5 Mio. registrierten Vorsorgeverfügungen erreicht. Das Zentrale Vorsorgeregister wird von der Bundesnotarkammer seit dem Jahr 2005 im staatlichen Auftrag geführt. Bürgerinnen und Bürger können dort ihre Vorsorgevollmacht, ggf. in Verbindung mit einer Patientenverfügung, registrieren lassen. Mit einer Vorsorgevollmacht kann eine Vertrauensperson bestimmt werden, die für einen handelt,…
Das Supervermächtnis: Chancen und Risiken
Wenn Ehepartner ihr Testament gemeinsam formulieren, wird oft entschieden, dass der länger Lebende das gesamte Vermögen des Partners erbt und die Kinder zunächst leer ausgehen. Sie werden als Schlusserben oder Nacherben eingesetzt. Die Konstruktion ist bekannt als Berliner Testament. Die Kritik daran: Unflexibel und keine Möglichkeit, die Erbschaftssteuerfreibeträge, vor allem der Kinder, auszunutzen. Das „Supervermächtnis“…
Auskunftspflicht des Erben
Ihre Frage: Ich habe von meinen Eltern ein Haus und 50.00 Euro Bargeld geerbt. Es gibt Familienmitglieder, die mir die Erbschaft neiden und mit nervigen Fragen die Nase in mein Erbe stecken möchten. Wie soll ich mich verhalten? Antwort: Die weitverbreitete Meinung, ein Erbe sei niemandem Rechenschaft schuldig, ist falsch. Sie sind nach dem Gesetz…
ERB-O-Mat: Das Internet-Testament. Eine Bewertung
ERB-O-Mat Testamente sind nicht Couture, nicht hohe Kunst, aber solides Handwerk von der Stange. Es geht um das Angebot des Hamburger Rechtsanwalts Kai Sudmann, Testamente am Internet zu erstellen. Das Verfahren heißt ERB-O-Mat. Wenn Sie die Seite aufrufen, lesen Sie die Aufforderung „Gestalten Sie Ihr eigenes Testament.“ Und das Versprechen: „Flexibel. Sicher, Preiswert.“ Die notwendigen…